einmal raucher, immer raucher?

March 20, 2014, 24:47 . aus: leben

gestern nacht, hab ich noch lange an etwas gearbeitet. ploetzlich, aus dem nichts, steigt in mir ein verlangen nach einer tschik hoch und blieb hartnaeckig. 2007 im oktober hab ich nach 37 jahren des rauchens damit aufgehoert. aus der aufhoerphase hatte ich noch, luftdicht verpackt, so kraeuter zum rauchen (wirklich nur krautzeugs), papierln zum wutzln und ein feuerzeug waren auch noch dabei. kraeuterzigarette gedreht, es ging noch als waers grad eben gewesen. jeder handgriff vertraut, auch die spezielle art das feuerzeug zu halten wenn ich es grad nicht brauchte. nachts um 3 raus auf den gang, beim hoffenster mein kraut rausgeraucht. als einmalig gegoenntes erlebnis und ohne sehnsucht nach dem tabak. das hantieren, das inhalieren war genug. und obwohl ich schwerst asthma habe und seit jahren schon japse wenn ein raucher bloss an mir vorbeigeht, ich habe nicht gehustet, keine spur. im gegenteil, jeder zug in die lunge war wie ein heimkommen, zu mir selbst, zu einem ich das ich so lange mal gewesen bin. mir ist nachts klar geworden, dass dieses "ich" mir fehlt und dabei weiss ich nicht was oder wen ich genau damit meine. das husten ist uebrigens dann heute mit verspaetung gekommen.

vertraute handgriffe sind mir ja verständlich aber rauchen, egal was ob kraut oder tabak, kann man nicht schön reden. ich rauche nun fast 3 jahre nix. mir geht weder das eine noch das andere ab. es ist wie ausgelöscht. und darüber bin ich sehr glücklich. :-)

2014.03.20, 14:1 . kohlehydrat . comment link

ich rede weder das rauchen noch die tabakabhaengigkeit schoen sondern halte fest, dass ich das inhalieren (wobei nikotin nebensaechlich ist) immer sehr mochte und es wirklich vermisse. es hat mir ein befriedigungsgefuehl gebracht wie sonst nix, es hat mir sogar ein gefuehl des schutzes gebracht. wenn es um was anderes als reine substanzabhaengigkeit geht wird das was man braucht und das was man vermissen kann eben weit komplexer. und jetzt bin ich am gruebeln was genau mein verlorenes ich ausmacht das ich auf dieser weise wieder begegnet bin.

Ja manchmal hab ich so auch so ein Reflex. Man eignet sich das halt an und dann erinnert sich eben der Körper auch daran, gern unbewußt. Mir ging es kürzlich so, dass ich sagte, oh, jetzt brauch ich auch mal eine, gib her die Fluppe, ein Zug hat mir gereicht, das Ding angewidert in den Eimer zu kloppen. Es schmeckt nicht so gut, wie man das als Raucher glaubt.

2014.03.20, 13:38 . mark793 . comment link

Ja, wahrscheinlich. Weil das so ziemlich alle sagen, habe ich es mir bislang auch immer verkneifen können, dem Impuls nachzugeben in über neun Jahren nach der letzten Zigarette.

Aber es bitzelt schon noch verführerisch in der Nase, wenn mich ein bisschen frischer blauer Dunst anweht.

2014.03.20, 13:51 . kohlehydrat . comment link

ich glaub man muss trennen zwischen tabakabhaengigkeit und den vertrauten handlungen. fuer mich kann ich sagen, dass ich den geruch von tabak und rauch noch nie mochte, erst recht nicht seit ich so arg asthma habe. jedoch hat mir nichts soviel befriedigung gebracht wie inhalieren. warum auch auch immer.

2014.03.20, 14:17 . schmerles . comment link

Ich mach meine Pausen mit 2 Rauchern. Die stören mich nicht und machen mir auch keine Lust. Über die Versuchungsanfälligkeit war ich nach harten 4 Wochen ziemlich schnell drüber. Habs schon vergessen, wieviel JAhre genau ich jetzt clean bin.