pumpkin-apple butter

September 27, 2003, 22:23 . aus: futter

jedesmal wenns herbst wird krieg ich heimweh. obwohl... "heim" als fixstandort, wo man hingehoert, gabs ja nicht bei der ganzen rumsiedelei. aber kanada ist fuer mich heim wenns um winter geht und vor allem um herbst. die wahnsinns klaren tage, grellster sonnenschein, blauer himmel, und die farbenpracht der baeume. da hab ich mich so auf den herbst gefreut. hier ist das anders, bei der aussicht auf einen wiener winter kann ich mir kaum mehr das kleine maedchen vorstellen die an kalten, strahlenden oktobermorgen in die schule gehuepft ist, vorbei an den grossen pumpkin feldern die auf der strecke lagen. von dort durften wir die kuerbisse fuer halloween holen, zum maltraetieren in der schule, zum schnitzen ueben fuer zuhause. zumindest aus den heimischen ist dann aber doch meist was anderes gemacht worden. was fressbares natuerlich. :)

kuerbis-apfel »butter« "fruit butters" haben mit butter oder fett nichts zu tun und sind eigentlich nichts anderes als "latwerge" (siehe zB frau marion's zwetschgen latwerge = "powidl"). sprich also, konzentriert eingekochte fruchtmassen denen wenig bis gar kein zucker zugefuegt wurde. im englischen deswegen "butter" weil auf brot gestrichen halt so aehnlich aussieht - die konsistenz ist dick, zaeh, glatt streichfaehig und glaenzt.

mit apfel, birnen und zwetschgen kennt mans ja, mit kuerbis ist drueben sehr beliebt, mit apfel und leicht saeuerlich ist mir am liebsten. hier eine ueber die jahre entwickelte version.

im verhaeltnis: 1 teil aepfel - feste, saeuerlich-suesse sorte (cox-orange) 2 teile kuerbis

also zB hier: 1.5kg kuerbis, 750gr aepfel

geschaelter, gewuerfelter kuerbis und apfel (ungeschaelt aber kerngehaeuse entfernt) in einen schweren topf geben (langsame, gleichmaessige hitzeleitung).

verruehren mit 6 EL cidre essig 80gr sehr dunklen braunen rohrzucker am besten muscovado (wichtig sonst fehlt viel geschmack)

auf kleinem feuer am herd aufstellen bis einigermassen weich. dazugeben: 5 EL black rum (bacardi oder besseren) 4 EL halb-trockenen sherry 1 teeloeffel schwarze pfefferkoerner (gibt schoenen kick) 2 pimentkoerner (beides im moerser fein zermahlen) 1-2 prisen salz 1/3 geriebene muskatnuss nur eine winzige messerspitze gemahlenen ingwer. (nicht mehr sonst weihnachtets in der kombination zu stark.)

alles zusammen ganz fein durchpuerieren. den topf ins rohr uebersiedeln und unbedeckt so bei 170 grad vor sich hinblubbern lassen. gelegentlich die leicht karamelisierende oberschicht reinruehren. das daeurt jetzt einige stunden (im schnitt mindestens 4 bei dieser menge), je weniger zucker zugefuegt wurde um so laenger. geht auch oben am herd aber da ist anbrenngefahr hoeher, im herd im entsprechenden topf, gleichmaessiger.

das ganze is fertig wenn ein loeffelchen masse auf einen teller gegeben nicht mehr zerfliesst aber auch keinen fluessigkeitsrand bildet und die oberflaeche glaenzt.

heiss in vorbereitete, sterilisierte glaeser fuellen.

einfach so auf toast, auf frische, noch heisse muffins, palatschinken/hafer-pfannkuchen oder als grundfuellung fuer toertchen/pies. ohne apfel, nur mit kuerbis ists haltbar gemachte fuellungsgrundmasse fuer pumpkin pie.

so. das hat jetzt stunden vor sich hingeblubbert und insgesamt auf etliche kleine glaeser verteilt 750gr hergegeben. und die ganze wohnung riecht koestlich danach. :)

Kann ich verstehen, daß man den Indian Summer vermißt. Sie sind als Kind wohl recht oft umgezogen, hmm? Erzählen Sie mal!

2003.09.28, 10:37 . kohlehydrat . comment link

das beschriebene

ist nicht der sommerlich warme indian, das ist richtig der herbst, schon mit etwas kuehleren temperaturen aber eben mit prachtwetter und farben bis anfang november hinein. im augenblick ists hier ja auch grandios (nur die blaetterfarben fehlen mir) - wird wohl nicht mehr lang so bleiben.

rumgezogen...? alle paar jahre woanders und jedes jahr 4-5 monate im fruehjahr/sommer in oesterreich, winter/herbst drueben. kein schuljahr in der gleichen schule beendet, mit ca. 15 das erste mal den offiziellen anfang eines schuljahres erlebt. das hat sich alles immer besonders gut auf so geringzeiligen auszufuellenden, oesterreichischen formularen gemacht. :)

spaeter einmal da, dann dort ausgebildet und gelebt. jetzt hier, da bleib ich. auch wenn ich schimpf. aber das gehoert zum oesterreichisch sein. ;)